Wo entstand die Raumfahrt?
Heute ist die Raumfahrt ein selbstverständlicher Teil unseres Alltagslebens. Nur gelegentlich
wirft ein Buch, ein Artikel in einer Zeitschrift oder eine TV-
Dokumentation die Frage nach den Anfängen der
Raketentechnik auf.
Die falschen Antworten, welche dort sehr oft gegeben
werden, kann man in zwei Kategorien zusammenfassen:
•
Die heutige Raketentechnik geht auf Pionierleistungen in
den USA oder in der UdSSR (Russland) zurück.
•
Wenn es einen deutschen Anteil an der Raketen-
entwicklung gibt, dann von Nazis, die nur die Schaffung
einer Terrorwaffe im Sinn hatten.
Dadurch, dass diese Behauptungen immer wieder neu
durchgekaut werden, gewinnen sie aber nicht an Relevanz,
bestimmen aber leider die öffentliche Diskussion. Dass dabei
fast alle Autoren keinen technischen Hintergrund haben, um
solch eine komplexe technische Entwicklung beurteilen zu
können, stört offenbar nicht.
Hier auf diesen Seiten soll - neben der Faszination für
Raketen - der wirklichen technischen Geschichte der Rakete und
des Raumfahrtgedankens Platz gegeben werden. Die Entwicklung der Rakete mit einem
Triebwerk, welches flüssige Treibstoffe verbrennt, fand im Großraum Berlin statt.
1929 baute und erprobte Hermann Oberth in den Filmstudios von Potsdam-Babelsberg
seine “Kegeldüse”.
Von 1930 bis 1934 wurden Oberths Arbeiten von den Amateuren auf dem
“Raketenflugplatz-Berlin” (Tegel) fortgeführt. Hier wurden hunderte von Bodentests und
dutzende Raketenflüge durchgeführt.
Ab 1932 ging Wernher von Braun vom Raketenflugplatz zur Versuchsstelle des Heeres
nach Kummersdorf und schuf dort die Vorläufer der ersten Rakete, welche 1942 den
Weltraum erreichte.
Uwe W. Jack
Raketenflugplatz-Berlin
Waren alle Raketenpioniere Nazis?
Pauschale Verurteilungen
deutscher Raketen-
forscher als Nazis sind
heute die Regel in der
öffentlichen Darstellung.
So wird etwa die
verschwundene
Ehrentafel für Max Valier in
Berlin nicht mehr erneuert.
Taifun
Bei Kriegsende
stand eine sehr
einfach aufgebaute
Flugabwehrrakete
in der Produktion.
Die Taifun sollte zu Tausenden gegen Bomber
verschossen werden. Trotz der Einfachheit ist
das Triebwerk technisch
höchst interessant.
Foto: NASA
Eugen Sängers wegweisendes
Projekt eines Raumflugzeugs
1944 verschickte Eugen Sänger ein
umfangreiches Projektpapier an wichtige
Persönlichkeiten der deutschen Luftfahrt.
Seitdem ranken sich Mythen um seinen
“Silbervogel”. Die AVIATIK ist vom 21.
November 2025 bis zum 19. Februar 2026 an
Bahnhofskiosken erhältlich.